Konzept
„Immer mehr Menschen werden immer älter. Auch die Bedürfnisse, die in diesem Lebensabschnitt entstehen, haben sich verändert. Wohnen in der eigenen Wohnung, in der vertrauten Umgebung und mit den gewachsenen Kontakten, Selbständigkeit und Selbstbestimmung bei gleichzeitiger Sicherheit haben heute erste Priorität.“ „Auf der Suche nach Alternativen zum Heim wird das Gemeinschaftliche Wohnen im Alter immer wieder als besonders sinnvolle Lösung diskutiert. Das Zusammenleben mit anderen bewahrt vor Vereinsamung und sorgt für ein anregendes soziales Umfeld. Gegenseitige Unterstützung kann Versorgungslücken der professionellen Dienste im sozialen Bereich ausgleichen und dazu beitragen, die Selbständigkeit der Lebensführung lange zu erhalten.“ (aus: www.sozialnetz-hessen.de)
Laut Statistik leben 93 % der alten Bevölkerung in ihrer angestammten Wohnung. Die restlichen 7% leben in verschiedenen Alteneinrichtungen, wobei man davon ausgehen muß, dass diese nicht mehr in ihrer angestammten Wohnung leben können oder wollen.
Wir halten es für die beste Möglichkeit zu diesen 93% zu gehören.
Wir sind eine Gruppe von Menschen, die ihre Zukunft im Blick hat. Vorrausschauend beschäftigen wir uns mit den Fragen nach den Bedürfnissen für das Wohnen und Leben in der letzten Lebensphase.
Um die höchste individuelle Wohn- und Lebensqualität und Autonomie für uns alle so lange wie möglich zu gewährleisten, haben wir uns zu einem Wohnprojekt zusammengefunden. Die positiven Erfahrungen anderer Wohnprojekte, wie z.B. im „Forum für gemeinschaftliches Wohnen im Alter“ bestärken uns in unserer Absicht.
Gemeinschaftlich
Baulich-räumliche Ziele
- gute Infrastruktur im Wohnumfeld (ÖPNV, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, kulturelle Einrichtungen, Grünanlagen)
- Verknüpfung von wohnen, leben, arbeiten, Freizeit gestalten – bei Ausschluss von störendem Gewerbe
- angemessene Wohnfläche (65 bis 90 m² pro Haushalt)
- abgeschlossene Wohneinheiten mit allen Grundwohnfunktionen
- selbstbestimmte Wohnraumgrundrissgestaltung
- gemeinschaftliche Nutzung von Funktionsräumen und -flächen sowie gemeinsame Gartenpflege
- Barrierefreiheit möglichst in allen Wohneinheiten und in den gemeinschaftlichen Räumen.
Sozial-kulturelle Ziele
- Verhinderung sozialer Isolation durch gemeinsame Erfahrungen und persönliche Unterstützung in unterschiedlichen Lebenssituationen
- Entfaltung der Lebensmöglichkeiten aller Projektmitglieder durch gegenseitige Unterstützung und Förderung
- demokratische Entscheidungsfindung
- Stärkung der Gruppenzusammengehörigkeit durch künstlerische Aktivitäten und kulturelle Angebote auch nach außen
- Herstellung und Pflege nachbarschaftlicher und stadtteilbezogener Kontakte
- Einbeziehung professioneller Hilfen zur Vermeidung von z.B. Pflegeheimeinweisungen oder längeren Krankenhausaufenthalten
Wir wollen das Miteinander üben und uns damit so gut kennen lernen, dass wir auch schwierigen Lebenssituationen besser gewachsen sind. Das hat nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun.
Selbstorganisiert
Partizipationsziele
- Intensive Beteiligung aller Mitglieder an den Planungs- und Umsetzungsprozessen
- Vernetzung mit anderen zukunftsweisenden Wohnprojekten und deren Dachorganisationen
Nachhaltig
Ökonomische Ziele
- Kosteneinsparungen durch ehrenamtliche Tätigkeiten und Selbsthilfe der Mitglieder im Planungs-, Umsetzungs- und Nutzungsprozess.
- Effektiver Einsatz von Gütern durch gemeinsamen Besitz (Autos, Waschmaschinen etc.), Verantwortlichkeit und Nutzung
- Verhinderung spekulativer Verwertung von Wohneigentum
Ökologische Ziele
- Schonender Umgang mit Naturgütern und Materialien unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse (Zisterne)
- Weiterentwicklung der ökologischen Qualitäten des Standortes
- Nutzung regenerativer Energien(Fotovoltaikanlage)
- Internes Carsharing